FREITAG Januar 10, 2025
Das 13. Europäische Holzwerkstoffsymposium in Hamburg brachte fast 400 Branchenexperten, Wissenschaftler und Unternehmer zusammen, um wichtige Entwicklungen bei den Vorschriften für Formaldehydemissionen zu diskutieren. Zu den Höhepunkten zählte eine gemeinsame Präsentation von Sandro Ciroi von Catas, einem führenden Forschungs- und Prüflabor im Holzmöbelsektor, und Bettina Meyer vom Fraunhofer WKI, einem renommierten deutschen Forschungsinstitut.
Im Mittelpunkt der Präsentation standen die bevorstehenden regulatorischen Änderungen im Rahmen der europäischen REACH-Verordnung. Ab August 2026 werden die zulässigen Emissionsgrenzwerte für Formaldehyd halbiert und der Grenzwert auf 0.05 ppm (parts per million) oder 0.062 Milligramm pro Kubikmeter gesenkt. Diese Änderung gilt nicht nur für Holzwerkstoffplatten, sondern erstreckt sich auf alle Produkte, die Formaldehyd abgeben, eine in der Natur weit verbreitete Substanz.
Ciroi und Meyer wiesen auf die Verzögerung bei der Veröffentlichung überarbeiteter Leitlinien durch die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) hin, die ursprünglich für Oktober 2024 erwartet wurde. Diese Leitlinien sind für Prüflabore von entscheidender Bedeutung, um die Einhaltung der neuen Normen sicherzustellen. Die Redner betonten die Dringlichkeit dieser Leitlinien, da sie für einen reibungslosen Übergang für Hersteller von entscheidender Bedeutung sind.
Das alle zwei Jahre vom Fraunhofer WKI, der European Panel Federation (EPF) und dem iVTH organisierte Symposium bot eine Plattform zur Diskussion des sich entwickelnden „Formaldehyd-Kapitels“ innerhalb der REACH-Verordnung. Dieser Abschnitt regelt die Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung von Chemikalien, darunter auch Formaldehyd, und legt fest, welche Produkte unter die behördliche Aufsicht fallen.
Um die Herausforderungen zu bewältigen, die diese regulatorischen Änderungen mit sich bringen, betonten Ciroi und Meyer die Arbeit einer freiwilligen europäischen Arbeitsgruppe. Diese Gruppe, die sich aus führenden Laboratorien zusammensetzt, hat sich zum Ziel gesetzt, ein „Positionspapier“ zur Standardisierung technischer Spezifikationen in ganz Europa zu erarbeiten. Eine solche Harmonisierung würde den Herstellern helfen, die Compliance-Anforderungen besser zu erfüllen und gleiche Wettbewerbsbedingungen auf dem gesamten Kontinent sicherzustellen.
Abschließend teilten die Redner ihre Erkenntnisse zur Zukunft der Formaldehyd-Verordnung und betonten, wie wichtig es sei, Verbraucherschutz und praktische Branchenlösungen in Einklang zu bringen.
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