Mittwoch, November 27, 2024
Der britische Forstsektor hat im Jahr 2024 Widerstandsfähigkeit bewiesen, indem er die wirtschaftlichen Herausforderungen meisterte und gleichzeitig eine starke Nachfrage nach hochwertigen Vermögenswerten, stabile Holzpreise und ein wachsendes Interesse an Naturkapitalprojekten aufrechterhielt. Laut dem UK Forest Market Report 2024, der gemeinsam von Tilhill Forestry der BSW Group und der Goldcrest Land & Forestry Group erstellt wurde, bleibt die Branche trotz eines vorsichtigen Marktumfelds robust.
Der Bericht, der am 19. November in Edinburgh und am 20. November in London veröffentlicht wurde, bietet die umfassendste Analyse des britischen Forstsektors und deckt Finanztrends, regionale Einblicke und neue Investitionsmöglichkeiten ab.
Marktübersicht: Widerstandsfähigkeit angesichts wirtschaftlicher Herausforderungen
Im Jahr 2024 wurden Forstflächen im Wert von 95.4 Millionen Pfund zum Verkauf angeboten, ein Rückgang von 55 % gegenüber dem Vorjahr. Dazu gehörten 44 Grundstücke mit einer Fläche von 5,400 Hektar mit einem durchschnittlichen Wert von 18,600 Pfund pro Hektar. Schottland behielt seine marktbeherrschende Stellung bei und machte 79 % der Verkäufe aus.
Trotz eines Rückgangs der vereinbarten Kaufpreise blieb der Markt stabil, wobei hochwertige Immobilien in Nordschottland – die aufgrund ihrer Entfernung zu den wichtigsten Holzmärkten in der Regel günstiger sind – die Gesamtdurchschnitte verzerrten. Die bereinigten Bewertungen zeigten eine vergleichbare Stabilität, was eine gesunde Neukalibrierung des Marktes nach Jahren starker Anstiege widerspiegelt. Die Stimmung der Anleger war vorsichtig, aber stabil und erwartete im Jahr 2025 größere Chancen, wenn hochwertige Immobilien auf den Markt kommen.
Der Bericht wirft eine wichtige Frage für die Zukunft auf: „Könnte das Bestreben der neuen Regierung, mehr Bauholz zu bauen, gleichzeitig eine Nachfrage nach Bauholz auslösen und als Folgewirkung den landesweiten Widerstand gegen Landnutzungsänderungen verringern?“
Anbauflächen: Die Nachfrage übersteigt das Angebot
In Schottland gab es einen Rückgang des zum Verkauf stehenden Anbaulandes um 40 %. Da das Angebot weiterhin knapp war, standen 1,600 Hektar zur Verfügung. Die Preise stabilisierten sich trotz anhaltender Nachfrage bei 10,000 Pfund pro Hektar.
In England und Wales ist die Verfügbarkeit von Anbauflächen stark gestiegen – in beiden Regionen um 92 %. In England wurden 1,600 Hektar zu einem durchschnittlichen Preis von 14,500 Pfund pro Hektar angeboten (ein Rückgang von 13 %), während in Wales 1,300 Hektar zu einem Preis von 16,800 Pfund pro Hektar angeboten wurden (ein Anstieg von 26 %).
„Der Markt hat sich entspannt, doch die Nachfrage nach Anbauflächen übersteigt eindeutig noch immer das Angebot, das in den letzten 18 Monaten stark zurückgegangen ist“, heißt es in dem Bericht.
Nachhaltigkeit: Umgang mit Umweltbelastungen
Der Bericht betonte die entscheidende Bedeutung guter forstwirtschaftlicher Praktiken und Artenvielfalt für die Zukunft des Forstsektors. Die Sitka-Fichte ist nach wie vor die vorherrschende Art, doch Umweltprobleme – darunter Dürren, Schädlinge und Klimawandel – unterstreichen die Notwendigkeit einer verbesserten Forstbewirtschaftung. Effektive Praktiken mit Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit, Artenvielfalt und Widerstandsfähigkeit sind für die langfristige Erhaltung des Sektors unerlässlich.
Emissionsrechte und Naturkapital: Neue Chancen
Der Waldkohlenstoffmarkt befindet sich an einem kritischen Punkt, und in den kommenden Jahren werden reiche Chancen erwartet. Projekte, die ökologische Vorteile wie die Verbesserung der Artenvielfalt und der Wasserqualität bieten, erzielen zwei- bis dreimal höhere Preise für Emissionsgutschriften als die Standardtarife, was die Attraktivität nachhaltiger Investitionen unterstreicht.
Grundstücke mit Naturkapitalmöglichkeiten in England stiegen um 16 % auf 14,500 £ pro Hektar, was möglicherweise die Auswirkungen der Biodiversity Net Gain (BNG)-Vorschriften widerspiegelt. In Schottland sanken die Preise für solche Grundstücke aufgrund einiger günstigerer Highland-Grundstücke um 44 % auf 3,100 £ pro Hektar. In Wales stiegen die Preise für Grundstücke mit Naturkapital um 7 % auf 18,100 £ pro Hektar.
Holzmarkt: Stabile Nachfrage treibt Wachstum
Der britische Holzmarkt bleibt stabil, unterstützt durch die starke Nachfrage nach Rundholz und Palettenholz. Auch Holzfasern sind weiterhin stark nachgefragt und die Preise sind konstant. Da die Bäume jährlich um 5-6 % wachsen, bieten Forstflächen inflationsresistente Anlagemöglichkeiten.
Experteneinblicke: Belastbarkeit und Optimismus
Xander Mahony, Leiter für Forstinvestitionen bei Tilhill Forestry, betonte die Stärke des Sektors: „Der diesjährige Bericht zeigt einen robusten, aber sich entwickelnden britischen Forstsektor, in dem trotz der Vorsicht der Anleger eine starke Nachfrage nach hochwertigen Vermögenswerten besteht. Stabile Holzpreise, wiederauflebendes Interesse an Naturkapitalprojekten und die zunehmende Regulierung der Artenvielfalt treiben das Wachstum an.“
Jon Lambert, Partner bei der Goldcrest Land & Forestry Group, schloss sich dieser Ansicht an und merkte an, dass die Käufer „etwas vorsichtig und wählerisch“ gewesen seien, insbesondere im Vorfeld des ersten Haushalts der Labour-Regierung. Er wies darauf hin, dass Investitionen in Land und Forstwirtschaft weiterhin sehr attraktiv seien.
„Wir haben definitiv einen reifen Markt für den Kauf von Forstgütern gesehen, der sich auf den Anbau von Holz konzentriert, einem weltweit knappen Rohstoff, für den steuerliche Anreize keine so große Rolle spielen“, fügte er hinzu.
Ausblick: Chancen im Jahr 2025
Mit Blick auf die Zukunft ist für den britischen Forstsektor bis 2025 weiteres Wachstum zu erwarten, wobei hochwertige Grundstücke den Markt voraussichtlich beleben werden. Da Artenvielfalt, Nachhaltigkeit und Naturkapitalprojekte an Bedeutung gewinnen, bleibt der Sektor ein Eckpfeiler robuster und zukunftsorientierter Landinvestitionsstrategien.
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